Wie man ein Baumhaus ohne richtigen Baum bauen kann
Wochenlang fuhren wir auf dem Weg zum Kindergarten an einem Garten vorbei, in dem Stück für Stück ein wirklich bezauberndes Baumhaus gebaut wurde. Weit oben im Baum, natürlich aus Holz, das nach und nach lindgrün (die Ränder in weiß) angemalt wurde. Dazu eine Strickleiter, ein Seilzug und ein kleiner Balkon. Meine Kinder sind jedes Mal ausgeflippt wenn es (vor allem montags morgens) wieder etwas neues zu sehen gab. Selbstverständlich wollten sie dann auch so ein Häuschen im eigenen Garten. Das Problem: wir haben leider keinen Baum, der sich für ein solches „echtes“ Baumhaus eignen würde. Wie es der Zufall wollte, waren wir einige Zeit zuvor bei Freunden zu Besuch gewesen, die für ihre Kinder ein Stelzenhaus gebaut hatten – komplett ohne Baum, einfach nur ein Spielhäuschen auf Stelzen. Dafür wiederum hätten wir bei uns im Garten nicht den Platz gehabt. Aber mein toller, und zum Glück auch handwerklich geschickter Mann, hat es geschafft, diese beiden Ideen zu verbinden und ein Stelzen-Baum-Haus zu bauen.
Der Baum ist eigentlich gar kein Baum, sondern ein Perückenstrauch, aber er eignete sich perfekt, um um ihn herum ein Konstrukt mit einer Plattform zu bauen. Die Kanthölzer haben wir mit Bodenhülsen in der Erde verankert, die Plattform und ein Teil des Geländers besteht aus einer alten Wandvertäfelung. Das restliche Geländer war früher ein Handlauf. Das „Baumhaus“ hat zwar kein Dach, aber im Sommer bildet der Strauch ein natürliches Dach aus wunderschönen, weinroten Blättern. Unsere Kinder und alle, die zu Besuch sind, lieben es, hinaufzuklettern und dort zu picknicken, oder Sachen in einem Eimer hochzuziehen und wieder runterzulassen.
Am Anfang habe ich kritisiert, dass mein Mann an einigen Stellen relativ große Abstände zwischen den Planken der Plattform gelassen hat, aber er hat mich dann aufgeklärt, dass das durchaus klug sei, denn sonst würde das Regenwasser sich stauen. Naja, man lernt eben nie aus ;)